GALLiLy Intensiv-Workshop vom 30. Mai bis 2. Juni 2019 in Bad Bertrich

GALLiLy Intensiv-Workshop in Bad Bertrich

30. Mai bis 2. Juni 2019

Bereits zum wiederholten Mal veranstalteten wir einen Intensiv-Workshop mit dem Thema „Gesund und Aktiv Leben mit Lip- und Lymphödem“ – kurz gesagt GALLiLy! Auch diese Veranstaltung wurde wieder großzügig vom AOK Bundesverband gefördert.

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In den vier Tagen lernten die Teilnehmerinnen die Funktion des Lymphsystems und die Grundlagen der manuellen Lymphdrainage kennen. Ausgiebige Anleitungen zur Selbstbandage und die Übungen dazu, sowie die Aufklärung über die Möglichkeiten der Kompressionsbestrumpfung bildeten einen weiteren Schwerpunkt. Auch Hautpflege und Ernährung fanden Beachtung.

Untergebracht waren wir im herrschaftlichen Gebäude der Capio Mosel-Eifel-Klinik mitten im schönen Fleckchen Bad Bertrich. Die Privatabteilung der Klinik stand uns an diesem langen Wochenende allein zur Verfügung, sodass wir uns nach Belieben ausbreiten konnten. Die Bibliothek mit ausladenden Sofas, Sesseln und bequemen Hockern zum Auflegen der Beine wurde von uns als Seminarraum genutzt. In den Pausen wurden wir mit leckerem, gesundem Essen regelrecht verwöhnt und konnten den Barfußpfad und den Kurpark für erfrischende Gespräche nutzen.

Die Terrasse stand bei schönstem Wetter für unsere Übungen zur Verfügung. In den aktiven Pausen, wurden den Teilnehmerinnen Übungen vorgeführt, die den Lymphfluss, beispielsweise nach langem Sitzen, wieder in Gang bringen.

Manche Teilnehmerinnen sind schon seit Jahren in ihrer Selbsthilfegruppe und der Lymphselbsthilfe aktiv, andere wussten noch wenig oder gar nichts. Das hat man am Anfang ziemlich deutlich gemerkt.

Die uns noch nicht kannten, waren eher zurückhaltend und skeptisch. Doch durch die anregenden Gespräche zu zweit und in der Gruppe verliert sich das immer sehr schnell. Schon am ersten Abend merkten die neu Hinzugekommenen, dass die Anderen dieselben Probleme hatten, wie sie selbst und es gar keinen Grund gab, sich im Hintergrund zu halten.

Die meisten Teilnehmerinnen erforschten nach dem Abendessen die nur wenige Meter entfernte Therme und es herrschte eine vergnügliche Stimmung.

Der größte Vorteil dieses Workshops mit Experten auf Augenhöhe ist wohl, dass die Teilnehmerinnen all ihre Probleme zur Sprache bringen können und umfassend alle Fragen beantwortet werden, weil genügend Zeit zur Verfügung steht. Abschließend kann gesagt werden, dass alle Beteiligten hervorragend mitgearbeitet haben und auch der Input der Referenden sehr informativ war. Das hat auch das Feedback bestätigt. So sind die vier intensiven Tage im Nu verflogen und am Ende sind alle erschöpft, aber glücklich, abgereist.


4. Lymphselbsthilfetag

Nachbericht zum 
4. Lymphselbsthilfetag in 
St. Wendel

Es ist soweit, der Tag ist da. Das heißt eigentlich der Tag davor, denn da gibt es noch einige Kleinigkeiten zu regeln: ein paar Besorgungen, die Technik zusammentragen und ausprobieren, alles ausschildern, eine Probe für die Modenschau, eine Beiratssitzung, eine Mitglieder­versammlung und sich noch einmal alle Eventualitäten durch den Kopf gehen lassen, bevor alle sich zum Abendessen im Restaurant treffen. Aber dafür hatten wir ja auch fast einen Tag Zeit.

Dann früh aufstehen und die Tore öffnen. Eigentlich waren blauer Himmel, Sonne und Vogelgezwitscher geplant, stattdessen heulte uns arktische Kälte mit Schneegestöber um die Ohren. Unsere Besucher ließen es sich allerdings nicht verdrießen und kamen in großer Zahl: bei 170 mussten wir die Zählung mangels Übersichtlichkeit aufgeben und es kamen immer noch mehr.

Im Folgenden zeigen wir Bilder vom Tag und lassen Besucher zu Wort kommen. Die Vorträge, soweit sie uns in schriftlicher Form vorliegen, finden Sie unter „Schwerpunkt” ein paar Seiten weiter.

„Ein gut organisiertes Gesamtwochenende. Der Seminartag war sehr straff durchgeplant, mehr Zeit für die Ausstellerbesichtigung fehlte mir. Vorlesungen und Workshops waren durchweg interessant. Informationen sortieren sich im Gespräch danach, mitnehmbare Texte oder Flyer hätte ich gut gefunden.“

„Schade war – aus meiner Sicht – dass einige Vorträge und Workshops zeitlich parallel stattfanden. So mancher hätte gern mehr erfahren, musste sich aber für eine Veranstaltung entscheiden.“

„Ein erfolgreiches Wochenende mit sehr interessanten neuen Erfahrungen. Auch der Austausch mit anderen Selbsthilfegruppen-Teilnehmerinnen war sehr aufschlussreich. Danke für das Wochenende.“

„Bewundernswert, was das Marienkrankenhaus in St. Wendel auf die Beine gestellt hat, um den 4. Lymphselbsthilfetag unseres Vereins zu ermöglichen. Mit Herz und Verstand war alles organisiert und vorbereitet. Tausend Dank an Frau Hildegard Marx, der Krankenhausoberin und ihre lieben, umsichtigen Mitarbeiterinnen.“

„Im Gespräch mit einem Therapeuten habe ich nach vielen Jahren erfahren, dass es an Nervenschäden liegt (verursacht durch Bestrahlung), weshalb meine Arme so rot sind.“

„Sehr informative Veranstaltung, besonders die große Bandbreite von Workshops und Vorträgen. Für mich gab es insbesondere im Bereich Ernährung, Liposuktion, Bewegung neue Erkenntnisse. Auch die psychologische Betrachtung hinsichtlich des Lipödems war interessant.“

Über einen anderen Weg, das Lipödem und die damit verbundenen Schmerzen loszuwerden, berichtete Frau Dr. Maria Wiedner. Das Auditorium stöhnte hörbar auf, als ein kleiner Filmausschnitt Momente einer Liposuktion zeigte. Sicher eine sehr schmerzhafte Angelegenheit. Aber auch ein gangbarer Weg.

(Den Vortrag von Frau Dr. Wiedner haben wir in der letzten Ausgabe unseres Lymphselbsthilfe-Magazins abgedruckt.)

„Durch den Besuch des Lymphtages in St. Wendel konnte ich meinen Horizont im Bereich der Bewegung erweitern. Auch der Aspekt der Psyche, als Teil der Behandlung, wurde in den Vorträgen aufgenommen. Viele Kontakte sind entstanden, wodurch wir uns ständig auf dem Laufenden halten können.“

„Für mich als Gruppenleitung war es besonders schön zu sehen, wie stark der Zusammenhalt in der Gruppe ist. Jedes einzelne Mitglied hat Kontakte geknüpft und Erfahrungen ausgetauscht. Das hat mir wieder mal gezeigt wie wichtig es ist, Menschen mit ähnlichen Beschwerden und Problemen zu treffen.”

„Bundesweite Workshops (Gallily=Gesund und Aktiv Leben mit Lip-/Lymphödem) wurden ausführlich vorgestellt. Diese Workshops fördern die Eigenverantwortung jedes Betroffenen und schulen diese in Eigenverantwortung zu handeln. Fr. Erbacher hat mir aus der Seele gesprochen und die Workshops `Bandage für den Alltag´, `Lymphtaping´ und `Grifftechniken der manuellen Lymphdrainage´ waren wieder interessant.“

„Sehr informative Workshops über Wundbehandlung und Lymph-Taping. Durch die Vorträge wieder neue Erkenntnisse gewonnen, die Vorstellung des Lymphsystems und die Funktion waren sehr aufschlussreich.“

Mir ist die Bemerkung eines Teilnehmers in Erinnerung geblieben: „Ich bewundere Sie, dass Sie trotz der Hektik Ihren Humor behalten“.

Ausdrücklich bedanken möchten wir uns beim AOKBundesverband GbR für die großzügige Förderung und Unterstützung. So konnten wir diesen erkenntnisreichen 4. Lymphselbsthilfetag anbieten. Herzlichen Dank dafür.