Atemübungen

Entstauende Atemübungen

Unmittelbar vor den Atemübungen empfiehlt es sich die zentralen Abflusswege freizumachen (siehe Entstauungsgymnastik).

Entstauende Atemübungen können tagsüber ganz einfach erfolgversprechend durchgeführt werden. Legen Sie beide Hände übereinander auf den Bauch. Atmen Sie langsam tief durch die Nase ein. Atmen Sie dann durch den Mund mit Lippenbremse vollständig aus.

Dazu atmen Sie mit leicht angespannten Lippen aus, drücken die Zungenspitze hinter der oberen Zahnreihe leicht an den Gaumen und lassen die Luft langsam über die Zunge gleiten – als ob Sie Flöte spielen würden. Damit baut sich ein sanfter Gegendruck in den Atemwegen auf.

Wichtig: Strengen Sie sich dabei nicht an. Atmen Sie nicht zu schnell und zu tief, sonst könnte Ihnen schwindlig werden.

Selbstdrainage durch tiefes Atmen

Die Atmung funktioniert zwar ohne unser Zutun, ist aber eine Körperfunktion, auf die wir dennoch aktiv Einfluss nehmen können. Eine bewusste Veränderung der Atmung bewirkt im Körper weitreichende Modifikationen und Anpassungen. Durch absichtlich tiefes Atmen in Verbindung mit harmonischen, ruhigen Bewegungen kann der Lymphabfluss stimuliert werden.

Alle Übungen sind langsam auszuführen und so oft zu wiederholen, bis der Atem gleichmäßig und automatisch im Rhythmus fließt. Dabei wird wieder durch die Nase ein und durch den Mund ausgeatmet (s. o.). Des Weiteren hilft der Einsatz gezielter Atemzüge Anspannungen und Stress zu lösen. Eine tiefe Atmung bis in die Bauchregion hinein, verbessert Ihr Wohlbefinden, denn sie versorgt den Organismus mit Sauerstoff und wirkt beruhigend auf die Psyche.

Übungen
  • Stehen/Liegen. Hände auf den Bauch. Einatmen = Bauchdecke wölbt sich, Ausatmen = Bauchdecke zieht nach innen zum Bauchnabel, die Hände helfen sanft mit.
  • Füße sind schulterbreit geöffnet. Arme liegen am Rumpf. Einatmen – Arme weit ausbreiten, Aufrichten, Schulterblätter eng zueinander führen; Ausatmen – Arme zurück an den Rumpf führen.
  • Füße sind schulterbreit geöffnet. Arme liegen am Rumpf. Linker Arm wird gehoben und zieht über den Kopf zur rechten Seite, dabei macht der Rumpf die Bewegung nach rechts mit. Atmen in die gedehnte Flanke. Zurück zur Ausgangsposition. Seitenwechsel.
  • Füße sind schulterbreit geöffnet. Rumpf langsam nach rechts und nach links drehen, dabei die Arme zur Unterstützung mitnehmen. Atmen im Wiegerhythmus, nicht zu schnell, bis Automatismus eintritt.
  • Gehen im Raum oder in der Natur. Jeder findet sein persönliches Schrittmaß. Atmen und Meditieren. Einatmen = x Schritte; Ausatmen = x + y Schritte. Atempause – Einatmen – Ausatmen – Atempause. Das Ausatmen muss länger dauern (also mehr Schritte in Anspruch nehmen) als das Einatmen.
Für Fortgeschrittene
  • Füße sind schulterbreit geöffnet. Arme locker nach oben strecken – Einatmen. Rumpfbeuge mit gestreckten Knien, anschließend in die tiefe Hocke gehen – Ausatmen. Luft anhalten, dabei in der Hocke vorsichtig das Gesäß etwas nach rechts und links bewegen. Langsam Wirbel für Wirbel aufrichten („Perlenkette“) – tief einatmen.